25 Jahre GEIGER Tambach

Tambach – Ein Standort mit stolzer Tradition

Das Werk im thüringischen Tambach-Dietharz ist weltweit der größte Standort von GEIGER Automotive. Es gehört seit Frühjahr 1992 zum Unternehmen. Heute arbeiten dort knapp 350 Mitarbeiter in den Bereichen Blasformen und Spritzguss. Sie beliefern mit ihren Spezialprodukten ausschließlich die Automobilindustrie. Das war jedoch nicht immer so. In ihrer langen und wechselvollen Geschichte hatte die Fabrik inmitten des Thüringer Waldes auch schon Flaschenverschlüsse, Gießkannen oder Kleiderbügel produziert.

Die Anfänge der heutigen GEIGER-Niederlassung liegen bereits im Jahr 1896. Damals hieß die Firma Adolf Hopf AG und war eine „Metallwaren-Manufaktur“. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiteten dort zeitweise 1400 Menschen.

Nach 1945 lag die Produktion zunächst brach. Die Militärbehörden hatten die Anlagen demontieren und in die Sowjetunion transportieren lassen. 1948 wurde der Betrieb schließlich zum „Volkseigentum“ erklärt und ein mühsamer Wiederaufbau begann, jetzt als Kunststoff-Verarbeiter.

Die aktive Nachkriegsgeschichte des Werks startete 1950 als VEB Presswerk Tambach. Die Produktpalette umfasste zunächst Duroplast-Pressteile. Sie wurden später durch Produkte im Blas- und Spritzverfahren ersetzt.

Einer, der diese Zeit noch selbst miterlebt hat ist Hans-Jürgen Döbbelin. Der 73-jährige Rentner blickt auf 50 Jahre Arbeitsleben am Standort zurück. 1962 hatte er in Tambach die Lehre zum Werkzeugmacher begonnen.

„Damals waren wir 677 Mitarbeiter, die ein breites Sortiment hergestellt haben“, erinnert sich Döbbelin. Das Angebot reichte vom Gehäuse für Rasierapparate über Eimer bis zu den Behältern für die bekannten Orwo-Filme aus Bitterfeld.

(Kleiner Einblick in das ehemalige Produktsortiment)

„Als wir damals das Blasformen aufbauen wollten, gab es in der DDR keine Maschinen dafür. Deshalb wurden diese in der Bundesrepublik gekauft“, erinnert sich Döbbelin. Für den Standort erwies sich das später als Glück. Denn nach der politischen Wende 1989 und der folgenden Modernisierung mussten sich die Mitarbeiter nicht auf neue Werkzeuge und Methoden einstellen, sondern konnten weitgehend wie gewohnt arbeiten.

Dennoch brachte die Wendezeit einen starken Einbruch, die meisten Angestellten verloren damals ihre Stelle. Nur noch 190 Menschen arbeiteten schließlich in dem Betrieb, der zuletzt zum VEB Gummiwerke Thüringen Waltershausen gehört hatte. Die wirtschaftliche Wende zum Besseren kam schließlich im Mai 1992 mit dem heutigen Eigentümer GEIGER aus Oberbayern.

Der neue Investor verlegte bald seine gesamte Produktion von Blasteilen nach Thüringen und konzentrierte sich auf die Automobilindustrie. Heute beliefert das Werk Tambach große Hersteller wie Volkswagen, BMW oder Audi. Die Produktion wurde stark erweitert, und inzwischen hat sich auch die Zahl der Mitarbeiter kräftig erhöht. In einigen Bereichen herrscht sogar ein Mangel an Fachkräften.